04. Mai 2011
Durch Schonzeit weniger Füchse im Saarland
Jäger
in Erklärungsnot
Der Fuchsbestand im Saarland ist offenbar
in diesem Jahr deutlich geringer als noch im letzten Jahr. So ist
nach Informationen aus der Jägerschaft die Zahl der auf
saarländischen Straßen umgekommenen Füchse zurückgegangen. Ein
weiteres Indiz für eine rückläufige Fuchspopulation: Es sind 2011
bisher deutlich weniger Jungfüchse in der Wildtierauffangstation,
die der Saarländischen Tierschutzstiftung zugeordnet ist,
aufgenommen worden als im Vorjahreszeitraum.
Mussten im vergangenen Jahr bis Ende
April noch 40 Jungfüchse aufgepäppelt werden, sind es in diesem Jahr
gerade einmal 15 Tiere. Wie die Tierschutzstiftung mitteilt, stammen
die aufgenommenen Tiere ausschließlich aus urbanen Räumen. Der Trend
in anderen Bundesländern, in denen zur Zeit ein Anstieg der
Fuchspopulation zu verzeichnen ist, ist durch das signifikant
geringere Aufkommen an Fundtieren im Saarland nicht zu verzeichnen.
Diese Beobachtungen zeigen, dass die im
vergangenen Jahr im Saarland eingeführte halbjährige Schonzeit für
Füchse nicht zu einer von Kritikern dieser Schonzeit
prophezeiten Fuchsschwemme geführt hat“, so der Staatssekretär im
Ministerium für Umwelt, Energie und Verkehr, Klaus Borger.
Fuchspopulationen werden von Natur aus
auf unterschiedlichem Weg reguliert. Das Nahrungsangebot des
Vorjahres bestimmt die Vermehrungsrate des darauf folgenden Jahres.
Der Fuchs ist ein ausgesprochener Mäusespezialist. Der ganz
überwiegende Anteil seiner Nahrung stellen Kleinsäuger dar,
insbesondere Wald- und Feldmäuse und in unseren Siedlungen Ratten.
Aber auch Insekten, Regenwürmer und nicht zu vergessen vegetarische
Nahrung bilden den Speiseplan dieses intelligenten und sehr sozial
lebenden Tieres. Natürlich werden auch gerne verletzte und tote
größere Tiere wie Hasen, Enten etc. vom Fuchs aufgenommen.
Neben dem Nahrungsangebot ist die Tollwut
ein weiteres natürliches Regulativ. Sie kann Fuchspopulationen ganz
erheblich reduzieren.
Die Jagd hat im Vergleich zu den
vorgenannten natürlichen Regulationsfaktoren hingegen nur
einen ganz geringen, praktisch vernachlässigbaren Einfluss auf
Fuchspopulationen. Ähnliches zeigt sich bei den Wildschweinen, die
sich trotz intensivster Bemühungen der Jägerschaft weiter vermehren
und der Landwirtschaft erhebliche Schäden zufügen. Doch nicht nur
die Schäden in Wiesen und Feldern machen große Sorgen, die
Wildschweine werden immer mehr ein Problem der öffentlichen
Sicherheit und Ordnung und bedeuten einen dramatischen Aderlass
insbesondere bei bodenbrütenden Vogelarten.
Quelle